Die Loire ist der längste und einer der bekanntesten Flüsse Frankreichs. Dies vor allem aufgrund der exzellenten Weine (vor allem weiße), welche entlang dessen Laufs angebaut werden und - damit einhergehend - der daraus erwachsenden Kulturlandschaft und natürlich den berühmten Loire-Schlössern.
Da die Loire insgesamt über 1000 Kilometer lang ist, ist das Landschaftsbild und das Klima entlang dieses Flusses, welcher im Zentralmassiv entspringt und bei Nantes / St. Nazaire in den Atlantik mündet, natürlich sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann man sagen: Im ersten Viertel, also ca. bis Roanne, ist es ein kleiner Fluß durch das Zentralmassiv. In seinem zweiten Viertel, also bis Orléans, ist er berühmt für seine fantastischen Weißweine (Sancerre, Pouilly-Fumé...). Danach biegt der Fluß nach Westen ab und wird in seinem dritten Viertel endgültig zu einem breiten Strom. Der Teilabbschnitt zwischen Orléans und Angers ist heute UNESCO-Weltkulturerbe; wegen der Schönheit des Tales ließ sich der französische Adel hier seit dem Beginn der Renaissance im 16. Jahrhundert nieder und errichtete zahlreiche prächtige Schlösser, für die die Loire heute weltweit bekannt ist. Auch hier gibt es Weinanbau. Im letzten Viertel (ab Angers) wird bereits der atlantische Charakter des Flusses und seiner umgebenden Gebiete sichtbar, denn dieser Teil ist schiffbar. Selbst Ebbe und Flut wird im westlichsten Abschnitt des Flusses deutlich spürbar. Hier befindet sich die sechstgrößte Stadt Frankreichs: Nantes.
Diese verschiedenen Abschnitte der Loire lassen sich natürlich perfekt mit dem Flieger erkunden. Unbedingt sollte man aber auch den einen oder anderen längeren Stopp am Boden einplanen. Wir wollen bei der Quelle beginnen und uns hier "mit dem Strom" in Richtung Mündung fortbewegen, wobei die Orte und Flugplätze im Raum des Zentralmassiv in dessen eigenem Kapitel behandelt werden. Wir beginnen hier also in Roanne, am nördlichen Rand des Zentralmassivs.
Roanne (LFLO)
Die Stadt Roanne und sein Flugplatz liegen ca. 70 Kilometer nördlich von St. Étienne. Es gibt IFR-Verfahren und einen AFIS, allerdings offiziell nur auf Französisch (mit Voranmeldung ist ggf. auch ein englischsprachiger AFISO verfügbar) und stets mit Mittagspause. Geringe Gebühren. Avgas kann auch mit Kreditkarte direkt am Tankstellenautomat bezahlt werden. Es gibt auch UL91. In die Stadt kommt man für akzeptables Geld mit dem Taxi (ca. 20 Euro). Zugang zum Vorfeld wieder über Zahlencode (Platzfrequenz). Ein kleines Restaurant ist vorhanden.
Roanne ist ein typisches Städtchen an der oberen Loire. Ganz nett, aber nicht spektakulär. Hervorzuheben it noch, dass es ganz in der Nähe des Flugplatze ein edles Hotel mit 3-Sterne-Restaurant gibt (" Troigros").
St. Yan (LFLN)
Etwas weiter nördlich von Roanne liegt der Regionalflughafen dieser Region, St. Yan. Es gibt viele verschiedene Instrumentenanflugverfahren, sogar noch ein ILS. Allerdings ist der Tower nur wochentags besetzt. Auch das Tanken muss man wochenends vorher abklären. Hier gibt es eine Stelle der großen staatlichen Pilotenschule ENAC. In der Woche daher recht viel los; wochenends eher ausgestorben. Ca. 700 Meter vom Platz (Richtung Ort) gibt es ein Restaurant ("Restaurant du Commerce"); direkt am Platz gibt es rein gar nichts zu essen.
Leider gibt es auch hier - obwohl es sich um einen etwas größeren Platz handelt, leider direkt am Platz keine Mietautos; www.rentacar.fr stellt aber möglicherweise gegen geringen Aufpreis ein Auto am Platz bereit. Sehenswert ist der nahe Ort Paray-le-Monial, welcher allerdings nicht direkt an der Loire liegt und außerdem auch einen eigenen kleinen Flugplatz, LFGN, hat). Die Loire verläuft etwas westlich durch den Ort Digoin.
Nevers (LFQG)
Nevers ist die erste halbwegs nennenswerte Großstadt am Lauf der Loire. Der Flugplatz ist aber eher kompakt. Es gibt "nur" AFIS, und diesen ebenfalls nur wochentags und jeweils mit Mittagspause. Außerhalb der ATS-Zeiten kann man nur mit BP-Carnet tanken. Geringe Gebühren.
Auch dieser Platz hat Ende 2016 seinen Status als Grenzübergangspunkt verloren; auch Zollplatz ist er keiner mehr.
Mit dem Taxi kommt man für akzeptables Geld in die relativ nahe Stadt, die man sich mal angschaut haben kann, aber kein besonderes Highlight ist. Es gibt (für den Hochsommer...) auch einen Loire-Strand direkt gegenüber der Altstadt. Leider auch hier keine Mietautos direkt am Platz. Für Eilige gibt es direkt gegenüber des Ausgangs einen Burger King (sowie einen Lidl, für diejenigen, die noch Proviant einkaufen müssen). Ab dem nahen Carrefour fährt auch ein Bus in die Stadt (Linie 5).
Cosne-sur-Loire (LFGH)
Dies ist jener Platz, den ich absolut für einen Besuch der gerühmten Weißweingebiete am Mittellauf der Loire empfehlen möchte. Er liegt ca. 40 Kilometer nördlich von Nevers, nahe der berühmten Weinorte Sancerre und Pouilly-sur-Loire.
Im Anflug gibt's leider relativ viele LF-Rs; Avord Approach kümmert sich aber um entsprechende Freigaben. Ein typisch französischer Flugplatz: lange Asphaltbahn, kein Flugleiter, keine Gebühren, Fliegen ganz nach Belieben. Die Avgas-Tanke ist von BP, aber leider ohne Kartenautomat. In der Woche hilft die ansässige Flugzeugwerft; am Wochenende ggf. der Aeroclub (dann Barzahlung).
Das Gute: ca. drei Kilometer vom Platz gibt es eine Citröen-Werkstatt, die Auos vermietet und Kunden vom Platz abholt ("Distance", Tel.0386395876). Preise wie meistens in Frankreich etwas teuer und leider nur wochentags geöffnet. Die Stadt Cosne ist OK aber nicht so aufregend. Wunderbar dafür die Region südlich und westlich davon (Sancerre, Pouilly-sur-Loire...) mit deren 1a-Weißweinen, insbesondere Pouilly-Fumé. Gutes, regionales Essen gibt's z.B. in der Auberge Mellot an der Nouvelle Place in Sancerre (reservieren!); die Altstadt thront auf einem Hügel mit tollen Blicken in die Landschaft. In Pouilly kann man zahlreiche Winzer besuchen, Wein probieren und kaufen. Auch das berühmte Schloss "La Doucette", das zwei Kilometer außerhalb von Pouilly liegt, kann man besichtigen.
Ein nettes Chambre d'Hotes ist bei Mme. Berthelet (Frühstück mit Früchten aus dem eigenen Garten) mitten auf dem Land in Couargues (Straße: Les Minots; Tel.0982289401).
Übrigens: Cosne spricht sich "Kohn" aus.
Orléans
Jetzt befinden wir uns an dem Punkt, wo die Loire nach Westen abknickt. Orléans ist neben Tours die zweite Großstadt an der Loire. Leider hat diese nicht wirklich einen eigenen Flughafen oder GA-Flugplatz.
Der sehr aktive, aber reine GA-Platz der Stadt, Orléans St. Denis de L'Hotel (LFOZ), auch "Aerodrome du Loiret" genannt, ist leider doch sehr weit von Orléans entfernt. Er wurde einfach in die Felder knapp 30 Kilometer östlich der Stadt gebaut. Sonst ist der Platz eine sehr großzügige GA-Infrastruktur. Er hat grundsätzlich AFIS und IFR-Verfahren. Wenn kein AFIS aktiv ist, gilt natürlich "FR-only", was aufgrund des vielen Flugbetriebs (u.a. Fallschirmsprungbetrieb, Segelflugschleppbetrieb, Kunstflug!) etwas problematisch ist für diejenigen, die nicht alles im französischen Funk verstehen können. Einen englischsprachigen AFISO kann man zwar extra bestellen, aber Achtung, das ist sehr teuer!
Avgas und Jet Tanken ist selbstständig mit BP-Karte möglich. Wenn nicht, also wenn man mit Kredikarte bezahlen möchte, braucht man Personal (PPR) und muss mit einer stolzen Betankungsgebühr von 27 Euro (!) rechnen. Hier gibt es auch 98er Mogas, was in Frankreich eine Seltenheit ist; hierzu muss man sich allerdings an den Aeroclub wenden. Rein und raus aus der Airside geht es über eine Tür mit Zahlencode. Die Landegebühren sind moderat; die Parkgebühren leider auch hier einen Tick hoch (wenn über 1,5 Tonnen).
Aufgrund der Distanz zur Stadt ist das Taxi (es gibt viele Taxinummern auf der Website des Aeroclubs) ziemlich teuer (ca. 60 Euro). Mit UBER ist es zumindest etwas günstiger, ca. 45 Euro. Die Bahnlinie von St. Denis und Chateauneuf-sur-Loire ist leider nicht mehr in Betrieb. Es gibt allerdings im nahen St. Denis de l'Hotel eine Filiale von ada Autovermietung. Noch besser ist es, sich über z.B. ouicar ein Auto zu leihen; es werden stets einige Autos mit Bereitstellung direkt am Platz angeboten.
Orléans-Bricy (LFOJ) ist vor allem ein militärischer Platz und für die GA absolut PPR, dann aber wohl auch am Wochenende benutzbar. Leider kein Avgas. Vorteil dieses Platzes gegenüber LFOZ: bessere Anbindung mittels öffentlichen Verkehrsmitteln und ständig verfügbaren Mietwagen. Oder eben UBER.
Orléans hat vor allem eine beeindruckende, über der Stadt thronende Kathedrale. Auch die Place du Martroi ist sehr schön. Es gibt Unzählige Kneipen in der Rue de Bourgogne. Alles erinnert ein wenig an Bordeaux, bloß eben eine Größe kleiner. Es gibt zahlreiche berühmte Loire-Schlösser in der Umgebung.
Blois - Le Breuil (LFOQ)
Eine sehr sehenswerte und hübsche Stadt an der Loire ist Blois, zwischen Orléans und Tours gelegen. Das Schloss Blois, ein Château aus der Renaissance, das einst von König Ludwig XII. bewohnt wurde, befindet sich in der Stadtmitte. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die aus dem 18. Jahrhundert stammende Steinbrücke über die Loire. Viele Treppen durchziehen die Stadt, die auf mehreren Hügeln errichtet wurde. Die Stadt ist gepflegt und es gibt große Anzahl an gemütlichen Restaurants. Etwas viel Tourismus, aber die Stadt ist eben einfach schön.
Die Stadt hat auch einen guten Flugplatz, der allerdings leider 16 Kilometer nordwestlich liegt, was es hinsichtlich der Verfügbarkeit und Kosten von Taxis nicht so förderlich macht. ÖPNV gibt es leider nicht.
Sonst ist es aber ein ganz feiner und freundlicher Platz. IFR (RNP) und AFIS vorhanden; letzterer aber auch hier nur wochentags und mit Mittagpause. Geringe Landegebühren, die Parkgebühren sind aber etwas höher. Die Tanke (100LL und Jet-A1) kann 24 Stunden am Tag autark mit Visa, Mastercard oder ec-Karte bedient werden. Direkt am Platz ist ein kleines Restaurant vorhanden ("Le Concorde", sonntags und montags geschlossen). Direktflüge aus oder in die Schweiz sind mit 24h PPR möglich. Auf dem Vorfeld herrscht offiziell hi-vis-Plficht, aber das wird nicht so eng gesehen.
Die Taxifahrt nach Blois kostet aufgrund der Distanz deutlich über 50 Euro! Zum Glück gibt es auch dort mittlerweile Uber, womit die Fahrt "nur" 40 Euro kostet. Es gibt allerding nur wenige Fahrer in Blois, so dasss man manchmal etwas warten muss.
Am besten ist es hier, wenn man alternativ versucht, über einen der französischen Carsharing-Dienste (Getaround, Turo) ein Auto zu bekommen. Im Umland von Blois liegen insgesamt ca. 50 "Loire-Schlösser". Die berühmtesten sind Cheverny und vor allem Chambord; beide sind nur 16 km von Blois entfernt. Auch das Wasserschloss Chenoncaeu ist nur 44 km entfernt. (Aber Achtung: diese haben kleine LF-Ps um sich herum, so dass man nicht in geringer Höhe darüber fliegen darf!). Wer Chambord am Boden besichtigen will: vom Bahnhof in Blois fahren regelmäßig Busse dorthin. Das Schloß kann man kostenlos von allen Winkeln aus von aussen betrachten; erst wenn man hinein will, muss man 16 Euro bezahlen.
Am Flugplatz Blois findet jedes Jahr (Anfang September) die größte europäische Ultraleichtflugmesse statt, die "Mondial de l'ULM".
Amboise-Dierre (LFEF)
Amboise ist ein kleines Loire-Städtchen unweit von Tours. Es verfügt über einen schönen, unkomplizierten Flugplatz, der allerdings ein paar Kilometer südlich, an einem Seitenfluß der Loire, der Cher, liegt. Kein ATS, dennoch gibt es eine moderate Landegebühr (honesty box). French-only. Die Tanke für Avgas (kein Jet) ist von TOTAL, mit Automat für das Carnet. Es gibt eine Bar und ein kleines Restaurant.
Auch dieser Platz ist - abgesehen vom Fehlen von Mietautos - ideal gelegen zur Besichtigung einiger berühmter Schlösser des Loire-Tals, vor allem des berühmten Wasserschlosses Chenonceau. Taxis sind leider auch hier manchmal schwer zu bekommen. Knapp zwei Kilometer vom Platz gibt es ein von einem Club-Mitglied betriebenes Chambre d'Hotes mit Restaurant ("Le Pigeonnier de Fombeche"), welches ein Geheimtipp ist.
Tours (LFOT)
Die nächste Großstadt an der Loire ist Tours. In gewisser Weise ist dies als das touristische Zentrum der gesamten Loire-Region zu bezeichnen. Sie ist auch eine der sehenswertesten Städte entlang ihres Laufs.
Der Flughafen ("Tours - Val de Loire") liegt sehr stadtnah und mittlerweile rein zivil. Ryanair fliegt hier auch (man sollte deren Zeiten eher meiden). Ein wirkliches "Handling" ist für kleine GA-Flugzeuge keine Pflicht. Das Tanken und das Parken ist PPR, über die "myhandling"-App. Noch was: es gibt rund um den Platz ein Flugbeschränkungsgebiet, welches immer mal wieder für Verwirrung sorgt. Nun, kurz gesagt: hier muss man sich keine Gedanken machen. Solange man in Funkkontakt mit TWR oder AFIS steht, darf man hier auch rein. Zoll bzw. Schengeneinreise gibt es auf vorherige Anfrage (4h PN). Leider wird auch hier auch bei Schengen-internen, aber internationalen Flügen eine Kontrolle durch den Zoll gefordert, also auch die vorherige Anfrage dafür. Die GA-Parkfläche ist leider in recht schlechtem Zustand, daher etwas Vorsicht.
Die Landegebühren sind sehr moderat, die Parkgebühren allerdings recht hoch.
Wichtig ist, bei der Flugplanung auf die Öffnungszeiten der verschiedenen ATS-Stellen zu achten; es gibt zeitweise TWR, zeitweise nur AFIS (und zeitweise gar nichts). Der Anflug ist natürlich stets auch IFR möglich. Die Tanke für Avgas und Jet ist von TOTAL, aber ohne Kartenautomat, so dass man nur mit Hilfe des Personals tanken bzw. bezahlen kann.
Es gibt ein gutes Restaurant ("Le Vol au Vent"). In Gehreichweite gibt es ein paar einfache Hotels. Mietwagen sind mit Vorbestellung auch am Flughafen zu bekommen, was den Platz ideal zur Erkundung der Region macht. Alternativ gibt es die Möglichkeit, mit der Straßenbahn schnell und für nur 1,70 Euro in die Stadt zu kommen. Die Endhaltestelle der Linie ist allerdings knapp 10 Gehminuten vom Terminal entfernt (die Zufahrtsstraße vorgehen bis zum Kreisverkehr, dann darüber hinaus und noch mal 100 Meter weiter). Die Bahnen fahren regelmäßig, benötigen aber bis ins Stadtzentrum knappe 25 Minuten. Ansonsten gibt es hier auch UBER.
Auch die Stadt Tours selbst ist wie gesagt sehenswert; genannt seien die Kathedrale St. Gatien, das Rathaus (Hôtel de Ville) und die Place Plumerau. Vom Bahnhof St.-Pierre-des-Corps aus kann man übrigens per Zug ohne Umsteigen direkt zum Wasserschloss Chenonceau fahren.
ULer können auf den kleinen Platz Tours-Sorigny (LFEN) ausweichen. Der liegt allerdings schon 13 Kilometer von der Stadt entfernt. Keine Gebühren.
Saumur (LFOD)
Ebenfalls (trotz "FR-only") ein sehr beliebtes Ziel auch von ausländischen GA-Piloten ist Saumur, ein hübsches Loire-Städtchen zwischen Tours und Angers, bzw. vielleicht neben Blois eines der hübschesten an der gesamten unteren Loire. Das Schloss Saumur ist schon von Weitem sichtbar. Die Gegend ist berühmt für ihre Schlösser sowie Rot- und Weißweine.
Der Flugplatz ist relativ stadtnah und ist ein typischer kleiner Aeroclub-Platz. Manchmal Fallchirmsprung. Kein ATS, keine Gebühren. Tanken kann man selbständig mit Kreditkarte oder ec-Karte. Taxi in die Stadt nur ca. 18 Euro; es ist hier aber trotzdem meist sehr schwierig eins zu bekommen; das ist hier ein Problem. Das "Hotel des Terrasses de Saumur" (mit Pool!) ist zu Fuß nur ca. 8 Minuten vom Platz entfernt und wird empfohlen, auch zum Mittagessen. Wer die Region erkunden möchte: in Saumur gibt es auch Mietwagen (sunnycars.fr). Um ohne Taxi dorthin zu kommen, kann man die Buslinie 31 nehmen (ab dem Hotel zunächst noch mal ca. 5 Minuten zur Haltestelle "Alouettes" gehen). Die Stadt selbst ist aber wie gesagt auch schon erlebenswert. Am ehesten Erfolg für Taxis haben kann man wohl bei ABS Foucher Tel. +33 607797933.
Angers - Marce (LFJR)
Angers ist die nächste Großstadt der Loire. Genau genommen liegt sie aber nicht direkt an der Loire, sondern ein paar Kilometer nördlich, an einem Seitenfluss, der Maine, kurz bevor dieser ein paar Kilometer westlich in die Loire mündet. Dennoch sei die Stadt hier aufgeführt, da sie zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Der recht moderne Flughafen der Stadt liegt leider ziemlich weit außerhalb. Flugbetrieblich ist er aber unproblematisch. Es gibt einen Tower, IFR-Verfahren, etc, aber insgesamt sehr wenig Betrieb. Trotzdem soll man hier auf dem Vorfeld Warnwesten tragen, für Frankreich biher ungewöhnlich ist. Rein und raus geht es über eine Schleuse mit Code. Also recht unpersönlich. Die Öffnungszeiten des Towers werden stets per NOTAM bekanntgegeben. Tanken kann man mit normaler Kreditkarte selbstständig. Ein Restaurant mit schöner Terasse ("L'Envol") ist vorhanden, außerdem ein gutes Luftfahrtmuseum ("L'Espace Air Passion"). Es gibt (nur auf Vorbestellung) Mietautos am Platz. Taxis sind teuer (ca. 50 Euro in die Stadt Angers).
Die Stadt hat zahlreiche charakteristische Sakralbauten, sowie natürlich ein Château.
Ancenis (LFFI)
Nördlich des gleichnamigen Stätchens und direkt neben der Autobahn in Richtung Nantes gelegen. Nur mit A/A und auch offiziell nur auf Französisch. Geringe Landegebühren; Parken etwas teuer. Man kann die Gebühren hier mit aerops bezahlen, was in Frankreich bisher noch eine Seltenheit ist. Es gibt Avgas und Jetfuel, was man mit ec-Karte bezahlen kann. Es ist also alles eher auf Self-Service ausgelegt. Auf der anderen Seite der Straße ist ein Restaurant ("La Tour Mermoz", samstags mittags und sonntags geschlossen) und auch ein Ibis-Hotel ist nicht allzu weit entfernt. Dieser Platz kann übrigens auch als Alternative für einen Besuch der Stadt Nantes dienen, wenn man nicht in LFRS lnden kann oder will, denn von der Stadt Ancenis aus ist es nur eine ganz kurze Zugfahrt nach Nantes.
Nantes-Atlantique (LFRS)
Ca. 40 Kilometer von der Mündung der Loire entfernt liegt die miit Abstand größte Stadt an der Loire, Nantes. Trotz ihrer Größe ist sie aber insgesamt eher kein touristischer Hot-Spot. Dabei hat sie selbstverständlich viel zu bieten, architektonisch, kulturell und anderswie. Die Sträßchen der Innenstadt erinnern ansatzweise an Paris. Die beiden Hauptmonumente der Stadt sind die Kathedrale St. Pierre sowie das Château des Ducs de Bretagne.
Wichtig: Handling ist in LFRS grundsätzlich Pflicht. Glücklicherweise dürfen kleine Privatflugzeuge ("light and sport aviation flights"), sprich solche mit max. 3 Tonnen und max. 12,8 Metern Spannweite dort auch vom Aeroclub de Loire Atlantique gehandelt werden, der dies im Prinzip kostenlos macht, so dass nur normale Landegebühren (nicht mal Parkgebühren) anfallen. Allerdings bittet man doch um eine Spende für den Aufwand. Die Parkfläche für Gäste-SEPs ist "November". Beim Club muss man aber vor dem Flug anfragen (secretariat@acla.fr), da auch dieser mittlerweile nur noch wenige Parkpositionen für Gastflugzeuge hat. Man sollte die sonsten Handling-Agents (z.B. Aviapartner) unbedingt meiden, weil das mehrere hundert Euro kostet (gaga, aber ist eben so). Selbst bei zoll- bzw. polzeirelevanten Flügen ist das Handling via dem Aeroclub möglich; man muss dann lediglich vom Aeroclub bis zum Terminal gehen für etwaige Personenkontrollen. Anmeldung hier: http://forms.gle/RivrwM32z39cV77s9.
In der Sommersaison gibt es zusätzlich manchmal ein NOTAM, durch das PPR für IFR-Flüge gefordert wird.
IFR-Piloten haben (ab 2025) in LFRS noch eine weitere, schräge Einschränkung: und zwar wird ab dann gefordert, dass alle dort operierenden Luftfahrzeuge ein WAAS-GPS haben, also die GPS-Anflüge als LNAV-VNAV (und nicht nur als LNAV) durchführen können. Flugpläne, die nicht die entsprechenden Kürzel haben, sollen dann abelehnt werden! Etwas irre. Möglicherweise geht das auf einen Beinahe-Unfall eines Airliners aus dem Jahre 2021 zurück.
Avgas und Jet gibt's von einer TOTAL-Tanke, allerdings ohne Terminal für das Carnet, daher wird stets mit Hilfe des Personals (ggf. also des Clubs) getankt und bezahlt.
Natürlich gibt es jede Art von Transportmöglichkeit am Platz, also Busse, Taxis (auch UBER) und Mietwagen. Der Club ist nicht allzu weit vom Linienterminal entfernt, so dass man recht kurze Wege hat.
St. Nazaire (LFRZ)
Direkt nördlich der Mündung der Loire in den Atlantik liegt die Hafenstadt St. Naziare und der Flughafen LFRZ.
Dies ist in erster Linie Werksflugplatz von Airbus (vordere Rumpfsektion); sonst ist es sehr ruhig. Dennoch ist der Platt "ganz normal" für den öffentlichen Verkehr geöffnet. Der Tower ist aber grundsätzlich nur montags bis freitags in Betrieb. Es gibt auch hier kein ILS mehr, sonder nur noch RNP-Anflüge.
Avgas und Jet gibt's von einer TOTAL-Tanke, mit Terminal für das Carnet. Alternativ kann man auch mit Hilfe des Personals (Feuerwehr) tanken und dann auch mit Kreditkarte bezahlen.
Im kleinen Flugplatzgebäude hängen im Schaukasten Kärtchen mit Taxirufnummern. Leider keine Mietwagen am Platz. Ansonsten kann man von hier aus auch gut die Strandorte beiderseits der Loire-Mündung besuchen, wenn man IFR fliegen möchste und La Baule (LFRE) somit nicht in Frage kommt. Am Bassin de Saint Nazaire liegt ein altes U-Boot-Dock des Dritten Reichs, welches man - im Gegensatz zu jenen in La Rochelle und Lorient - auch besichtigen kann. Es ist allerdings nicht wirjlich als Kriegsmuseum hergerichtet.
Die Stadt St. Nazaire wurde im Krieg stark zerstört und ist daher nicht besonders attraktiv. Die Taxifahrt ist außerdem eher teuer und die Busanbindung ist nicht so ideal.